Bayern unterstützt Münchner Bewerbung für neues Zentrum für Demenzkrankheiten
Goppel: „Pionierprojekt der medizinischen Forschung“
12.02.2008
Die Bayerische Staatsregierung setzt ein Signal für die Stärkung des Forschungsstandorts Bayern. Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel kündigte an, dass der Freistaat die gemeinsame Bewerbung der beiden Münchner Universitäten und des Helmholtz-Zentrums München für ein neues Forschungszentrum zur Behandlung von Demenzkrankheiten und anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson unterstützen wird. Goppel: „Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen ist ein Pionierprojekt der medizinischen Forschung. Der Freistaat wird bei einem Zuschlag für München die notwendige Mitfinanzierung des Landes sicherstellen und auch Räume zur Verfügung stellen.“ Das geplante Zentrum soll aus einem Kernzentrum bestehen, dem mehrere Partnerinstitute angegliedert werden. Der Bund beabsichtigt, das Zentrum mit rund 50 bis 60 Millionen Euro pro Jahr zu fördern. Entsprechend dem bei der Helmholtz-Gemeinschaft üblichen Finanzierungsschlüssel stellt der Bund 90 Prozent und das Sitzland 10 Prozent der Kosten bereit.
München zählt nach den Worten Goppels international zu den führenden Standorten in der Erforschung von Demenzen und anderen neurodegenerativen Erkrankungen. Deshalb habe der Antrag der Münchner Wissenschaftler in dem vom Bundesforschungsministerium durchgeführten Bewerbungsverfahren gute Chancen. Goppel: „Ein Erfolg im Bewerbungsverfahren würde Deutschland und Bayern auf einem Forschungsgebiet von hoher Aktualität und praktischer Relevanz enorm stärken. Wir brauchen dringend eine gemeinsame Einrichtung wie das Demenzzentrum. Nur wenn alle wissenschaftlichen und therapeutischen Aspekte von Demenzkrankheiten unter einem Dach vereint sind, ist die rasche Entwicklung neuer Diagnose- und Therapiemöglichkeiten möglich. Mit der Einrichtung eines solchen Zentrums würden die in München vorhandenen hervorragenden Kompetenzen gebündelt und die Erforschung und Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen auf höchstem Niveau gestärkt.“ Deshalb hat die Unterstützung dieses Zentrums für Bayern hohe Priorität, so Goppel. Dabei biete sich München als Kernzentrum an, das auch Partnerinstituten gute Anschlussmöglichkeiten gebe.
Goppel betonte, dass diese Krankheiten in den nächsten Jahren und Jahrzehnten immer mehr Menschen betreffen werden. Goppel: „Angesichts der steigenden Lebenserwartung stellen uns diese Erkrankungen gesellschaftspolitisch und volkswirtschaftlich vor große Herausforderungen.“ Schon heute leiden in Deutschland rund 1 Million Menschen über 65 Jahre an den Folgen einer neurodegenerativen Erkrankung. Die Zahl der Neuerkrankungen liegt bei 200.000 pro Jahr.