Ludwig-Maximilians-Universität, Chair of Metabolic Biochemistry
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Demenzforschung "Die Zeit drängt"

Allein in Deutschland leidet schon heute nahezu eine Million Menschen an Alzheimer. Doch bis zu einer Therapie ist es noch ein weiter Weg. Zum Welt-Alzheimertag zieht LMU-Biochemiker Christian Haass Bilanz

21.09.2012

In der Exzellenzinitiative haben Sie mit dem „Synergy“-Cluster erfolgreich einen großen Forschungsverbund eingeworben, der die Chance bietet, auch die Alzheimer-Erkrankung mit einer erweiterten Perspektive zu erforschen. Was ist die Strategie dahinter?
Wir wollen nicht mehr nur einen Krankheitsmechanismus isoliert anschauen, wie etwa unser Labor die – degenerative – Amyloid-Kaskade. Jeder Alzheimer-Patient hat zusätzlich Probleme mit der Durchblutung des Gehirns. Und was die auslösen können, wissen wir vom Schlaganfall, da gibt es deutliche Parallelen. Deswegen ist auch ein Schlaganfall-Forscher wie Martin Dichgans dabei, mit dessen Gruppe sich mein Team im Übrigen bald einen Instituts-Neubau teilen wird. Es gibt meines Wissens zudem keinen Alzheimer-Patienten, der nicht an einer schweren Entzündung des Gehirns leidet. Aber wir können derzeit nicht sagen, ob die Entzündung auf einen Abwehrmechanismus hinweist oder ob sie die Degeneration noch beschleunigt. Deswegen beteiligen sich an unserem „Synergy“-Cluster auch Neuroimmunologen. Diese ganzheitliche Betrachtung der Erkrankung ist der neue Trick.

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